Vasiliy Lomachenko hängt mit 37 Jahren seine Handschuhe an den Nagel und beendet damit eine bemerkenswerte Boxkarriere, die sowohl die Amateur- als auch die Profikarriere umfasste.
Der ukrainische Boxer begann seinen Weg im Alter von nur 4 Jahren unter der Anleitung seines Vaters Anatoly Lomachenko, einem ehemaligen Boxer und angesehenen ukrainischen Trainer. Lomachenkos Amateurbilanz war mit 396 Siegen und nur einer Niederlage nahezu makellos. Diese einzige Niederlage kam bei den Weltmeisterschaften 2007 in Chicago gegen Albert Selimov zustande, was viele als umstrittene Entscheidung betrachteten.
Lomachenkos Amateurkarriere glänzte mit zwei olympischen Goldmedaillen. Seine erste holte er 2008 in Peking, eine weitere folgte 2012 in London. Auch bei den Weltmeisterschaften in Mailand 2009 und Baku 2011 holte er sich den Titel.
Im Oktober 2013 trat Lomachenko in den Profiring. Seine Profikarriere begann holprig, als er seinen zweiten Kampf gegen Orlando Salido um die vakante Weltmeisterschaft im Federgewicht verlor. Der Kampf endete mit einer geteilten Niederlage für Lomachenko, obwohl der Gürtel vakant blieb, da Salido das Gewicht nicht schaffte.
Unbeeindruckt davon schlug Lomachenko gleich in seinem nächsten Kampf zurück. Er besiegte Gary Russell Jr. durch Mehrheitsentscheidung und sicherte sich damit seinen ersten Weltmeistertitel.
Während seiner gesamten Profikarriere konnte Lomachenko eine beeindruckende Bilanz von 18 Siegen und 3 Niederlagen in 21 Kämpfen vorweisen. Mit dem Gewinn von Weltmeistertiteln in drei Gewichtsklassen (Federgewicht, Superfedergewicht und Leichtgewicht) in nur 12 Kämpfen stellte er den Rekord von Kosei Tanaka ein.
Lomachenkos letzter Profikampf fand im Mai 2024 gegen George Kambosos Jr. statt. Er siegte in der 11. Runde und holte sich den vakanten IBF-Titel im Leichtgewicht.
In einem von Herzen kommenden Video, das in den sozialen Netzwerken geteilt wurde, gab Lomachenko seinen Rücktritt bekannt:
"Ich bin dankbar, dass ich, während ich mich dem Ende meiner Karriere nähere, Klarheit über den Weg gewonnen habe, den ein Mensch gehen muss, um den wahren Sieg zu erringen."
Im Rückblick auf seinen Weg würdigte Lomachenko den Einfluss seines Vaters:
"Mein Vater hat mir nicht nur beigebracht, wie man boxt, sondern auch, wie man ein Vorbild für meine eigenen Kinder ist. Ich habe im Leben und im Fitnessstudio viele Fehler gemacht, aber er war immer an meiner Seite und hat mich korrigiert, wenn es nötig war. Ich habe viele schöne Erinnerungen."
Lomachenkos Rücktritt markiert das Ende einer Ära im Boxsport und hinterlässt ein Vermächtnis, das künftige Generationen von Boxern inspirieren wird.