Canelo Alvarez hat seinen Kampf gegen William Scull gewonnen, aber er verlief nicht wie geplant. Der unangefochtene Super-Mittelgewichts-Champion gewann durch einstimmige Entscheidung, aber der Kampf ließ Fans und Experten aufhorchen.
Alvarez hatte Mühe, gegen Sculls schlüpfrigen Stil eine Show zu liefern. Er konnte seinen Gegner nicht festhalten oder viele saubere Schläge landen. Nach dem Kampf sagte Canelo zu Fight Hub TV: "Ich habe versucht, eine großartige Show zu bieten, aber dazu braucht man beide Kämpfer."
Der Kampf stellte einen unerwünschten Rekord auf. CompuBox zählte insgesamt nur 445 Schläge in 12 Runden. Das ist die niedrigste Zahl, die jemals für einen Kampf dieser Länge aufgezeichnet wurde. Canelo landete 152 Schläge, während Scull 293 Schläge abfeuerte. Der bisherige Rekord lag bei 459 Schlägen im Kampf Joseph Parker gegen Deontay Wilder.
Jeff Mayweather, der Onkel von Floyd Mayweather und ehemaliger Trainer, hielt sich mit seiner Kritik nicht zurück. Er sprach mit The Mayweather Channel auf YouTube über den Kampf.
"Es ist zum Teil seine Schuld, denn in einigen dieser Runden hat Scull gewonnen. Er hätte den Kampf wahrscheinlich gewinnen können, denn ich meine, Canelo hat auch nichts gemacht."
Mayweather deutete weiter an, dass Canelos Ruf die Punktrichter beeinflusst haben könnte.
"Wenn Canelo nicht Canelo wäre und es sich um zwei Jungs handeln würde, die gerade auf dem Vormarsch sind, hätte Scull den Kampf wahrscheinlich gewonnen."
Sculls defensive Strategie hat Canelo eindeutig frustriert. Der Champion schaffte es nicht, den Ring abzuschneiden oder einen Weg zu finden, mit Sculls Bewegungen umzugehen. Canelo schien sich über den Stil seines Gegners zu ärgern, unternahm aber nicht viel, um den Ablauf des Kampfes zu ändern.
Alvarez wird sich von diesem enttäuschenden Auftritt erholen müssen. Er wird am 12. September im Allegiant Stadium in Las Vegas gegen Terence Crawford antreten. Dieser Kampf wird Canelo die Chance geben, sich nach dieser enttäuschenden Leistung zu beweisen.
