Canelos Trainer Eddy Reynoso äußert sich unverblümt zum Kampf zwischen Tyson und Paul: "Das ist kein Boxen"

Eddy Reynoso, der Trainer von Box-Superstar Canelo Alvarez, findet deutliche Worte zum bevorstehenden Kampf Mike Tyson gegen Jake Paul. Er ist ganz und gar nicht glücklich darüber.

Reynoso weiß, wovon er spricht. Er ist seit Jahren an der Spitze des Weltboxsports und hat Canelo durch seine größten Kämpfe geführt. Unter Reynososos Aufsicht hat Canelo Spitzenkämpfer wie John Ryder, Amir Khan, Callum Smith und Jaime Munguia besiegt. Erst kürzlich hat Canelo seinen Titel erfolgreich gegen Edgar Berlanga verteidigt.

Reynoso betreibt mit Canelo ein seriöses Geschäft und lebt nach dem Motto "Ohne Boxen kein Leben". Wenn er also über Boxen spricht, hören die Leute zu.

Der Kampf, auf den Reynoso so heiß ist, findet im November im AT&T-Stadion in Arlington, Texas, statt. Es werden acht zweiminütige Runden sein, die live auf Netflix übertragen werden. Auf der einen Seite steht Mike Tyson, der auf die 60 zugeht und seit 2005 keinen Profikampf mehr bestritten hat. Auf der anderen Seite steht Jake Paul, noch nicht einmal 30, mit einer Bilanz von 10:1, darunter 7 K.o.-Siegen.

In einem Interview mit Pro Boxing Fans hielt sich Reynoso nicht zurück:

"Das könnte das Ende des Interviews sein, denn für mich ist es sehr absurd, diese Art von Kampf zu veranstalten, und es ist sehr respektlos von [Tyson], sein Vermächtnis mit einem solchen Kampf zu hinterlassen."

Reynoso hält die ganze Sache für lächerlich und respektlos gegenüber Tysons Vermächtnis. Es ist leicht zu verstehen, warum er das so sieht. Tyson hat sich nach zwei Niederlagen in Folge vor fast 20 Jahren zurückgezogen. In der Zwischenzeit hat Paul insgesamt nur 11 Kämpfe bestritten und dabei gegen Typen wie Tommy Fury, Mike Perry, Ryan Borland, Andre August und Nate Diaz gekämpft.

Einem ernsthaften Boxer wie Reynoso, der sein Leben dem Sport gewidmet hat, passt diese Art von Kampf einfach nicht in den Kram. Er ist nicht der Einzige, der der Meinung ist, dass es bei diesem Kampf mehr um Unterhaltung als um ernsthaften Boxsport geht.