Der ungeschlagene deutsche Schwergewichtsboxer Agit Kabayel, die Nummer zwei der Weltrangliste, hat eine detaillierte Analyse des Kampfes zwischen Oleksandr Usyk und Daniel Dubois geliefert, den er live vor Ort verfolgte. Der Boxer lobte die taktische Meisterleistung des Ukrainers und benannte die entscheidenden Fehler des Briten, die zu dessen Niederlage führten.
Usyks taktische Überlegenheit
Laut Kabayel zeigte Oleksandr Usyk von der ersten Sekunde an eine brillante Beinarbeit und taktische Disziplin. „Was ich auf jeden Fall bei diesem Kampf sehr, sehr gut gesehen habe, Usyk hat sich wirklich sehr, sehr intelligent angestellt. In den ersten Runden an, bewegt, nicht stehengeblieben“, so Kabayel. Er betonte, dass Usyk den Ring optimal nutzte und ständig die Winkel wechselte, um dem schlagkräftigeren Gegner keine klaren Ziele zu bieten.
Die Schlüsselfehler von Daniel Dubois
Agit Kabayel identifizierte mehrere systematische Fehler in der Taktik des britischen Boxers:
- Der schwache Jab: Kabayel kritisierte die Führhand von Dubois scharf: „Aber sein Jab waren wirklich schwach.“
- Fehlende Deckung: „Er lässt immer den Jab fallen“, erklärte Kabayel und verwies darauf, dass Dubois seine Führhand nach dem Schlag nicht schnell genug zur Deckung zurückzog. Dies eröffnete Usyk immer wieder Möglichkeiten für Konter.
- Einseitige Angriffe: Dubois konzentrierte sich fast ausschließlich auf Schläge zum Kopf, während Usyk seine Angriffe permanent zwischen Kopf und Körper variierte und seinen Gegner damit zermürbte.
„Ich hatte auch das Gefühl, dass er zu viel Respekt vor Usyks Jab hatte“, fügte Kabayel hinzu. Der Knockout in der 9. Runde war für ihn die logische Konsequenz eines Kampfes, den Usyk taktisch vollkommen dominierte.