Josh Taylor, der frühere unangefochtene Weltmeister im Superleichtgewicht, hat seine Boxkarriere an den Nagel gehängt. Der schottische Kämpfer gab dies heute bekannt, nachdem er aufgrund einer wiederkehrenden Augenverletzung ärztlich verordnet worden war.
Taylors Entscheidung folgt auf eine steile Karriere, die ihn an die Spitze der Boxwelt geführt hat. Er wurde 1991 in East Lothian, Schottland, geboren und wurde 2015 Profi, nachdem er als Amateur bei den Commonwealth Games 2014 Gold gewonnen hatte. Er machte sich schnell einen Namen in der Profiliga und gewann schon früh in seiner Karriere den Commonwealth-Titel im Superleichtgewicht.
Der Aufstieg des Schotten nahm 2019 richtig Fahrt auf. Er holte sich den IBF-Weltmeistertitel und gewann die World Boxing Super Series, indem er Regis Prograis besiegte und sich dabei auch den Gürtel des Ring Magazine sicherte. Taylors krönender Abschluss kam im Mai 2021, als er durch einen Sieg über Jose Ramirez alle vier großen Weltmeistertitel vereinigte und damit der erste unangefochtene britische Weltmeister mit vier Gürteln wurde.
Taylors Karriere nahm jedoch 2022 eine kontroverse Wendung, als er einen weithin umstrittenen Sieg über Jack Catterall errang, einen Kampf, den viele als Raubüberfall betrachteten. Im folgenden Jahr erlitt er seine erste Niederlage als Profi gegen Teofimo Lopez. Im selben Jahr teilte Taylor in einem ergreifenden Moment schöne Erinnerungen mit der schottischen Boxlegende Ken Buchanan, bevor dieser verstarb.
In diesem Jahr stieg Taylor ins Weltergewicht auf, doch eine Punktniederlage gegen Ekow Essuman bedeutete das Ende seiner Zeit im Ring. Er tritt mit einer Profibilanz von 19:3, einschließlich 13 K.o.-Siegen, zurück.
Taylor erklärte seine Entscheidung in einer herzlichen Erklärung:
"Es ist nicht die Art und Weise, wie ich aufhören wollte, aber ich muss auf die Ärzte hören. Meine wiederkehrende Augenverletzung gefährdet mein Augenlicht, wenn ich weiter boxe. Es ist an der Zeit, Schluss zu machen."
Der 34-Jährige bedankte sich bei seinen Fans, den Promotern Top Rank und Queensberry, den Sponsoren und seinem Anwaltsteam. Er dankte auch seinen Trainern Terry McCormack, Shane McGuigan, Ben Davison und Joe McNally für ihre Unterstützung während seiner gesamten Karriere. Besondere Anerkennung zollte Taylor seiner Frau Danielle, die ihn stets liebevoll unterstützt hat.
"Jetzt ist es an der Zeit, über eine 1:70 Millionen-Karriere nachzudenken und sich auf das zu freuen, was als nächstes kommt", fügte Taylor hinzu.
Taylors Rücktritt markiert das Ende einer Ära im schottischen Boxsport. Er wird neben dem legendären Ken Buchanan als einer der größten Kämpfer des Landes in die Geschichte eingehen. Sein Weg vom Goldmedaillengewinner der Commonwealth Games zum unangefochtenen Weltmeister dient als Inspiration für aufstrebende Boxer auf der ganzen Welt.
Wenn Taylor seine Handschuhe an den Nagel hängt, nimmt die Boxwelt Abschied von einem wahren Champion, der das seltene Kunststück vollbracht hat, alle vier großen Weltmeistertitel zu vereinen. Sein Vermächtnis in diesem Sport wird zweifelsohne noch viele Jahre weiterleben.