Georgia O'Connor, eine 25-jährige britische Profiboxerin, starb nach einer späten Krebsdiagnose. Der Tod der jungen Sportlerin hat eine Kontroverse über angebliche medizinische Fahrlässigkeit ausgelöst.
O'Connor hatte eine vielversprechende Boxkarriere. Sie gewann Gold bei den Commonwealth Youth Games 2017, Silber bei den Jugendweltmeisterschaften 2017 und Bronze bei den Jugendweltmeisterschaften 2018. Als Profi hatte sie eine ungeschlagene Bilanz von 3:0, wobei ihr letzter Kampf ein Punktsieg gegen Joyce Van Ee im Oktober 2022 war.
Trotz ihrer sportlichen Erfolge hatte O'Connor mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Sie litt an einer Colitis und einer primär sklerosierenden Cholangitis (PSC). Diese Erkrankungen hinderten sie nicht daran, ihre Boxkarriere fortzusetzen, aber sie könnten ihre späteren medizinischen Probleme verkompliziert haben.
O'Connors Krebsdiagnose erfolgte nach einer 17-wöchigen Verzögerung im Royal Victoria Infirmary (RVI) in Newcastle. Während dieser Zeit klagte sie über ständige Schmerzen und glaubte von Anfang an, dass sie Krebs hatte. Ihre Bitten um Scans und Bluttests wurden jedoch Berichten zufolge ignoriert.
"Von Anfang an sagte ich, dass ich dachte, es sei Krebs. Aber kein Arzt schenkte mir Aufmerksamkeit. Kein Arzt hat mich ernst genommen", so O'Connor. "Kein einziger Arzt hat die Scans oder Bluttests durchgeführt, um die ich gebeten hatte, während ich vor Schmerzen auf dem Boden weinte... Sie sind absolut inkompetente Ratten."
Die Verzögerung der Diagnose führte dazu, dass sich der seltene und aggressive Krebs ausbreitete und Blutflecken auf ihrer Lunge auftauchten. O'Connor kritisierte das Gesundheitssystem scharf dafür, dass es sich nicht rechtzeitig um ihre Anliegen gekümmert hat.
"Ich wurde im Stich gelassen, man sagte mir, es sei nichts, man gab mir das Gefühl, dass ich übertreibe. Sie weigerten sich, mir einen Ultraschall zu geben. Sie weigerten sich, Untersuchungen durchzuführen. Sie weigerten sich, mir zuzuhören", sagte sie. "Sie hätten etwas tun können, bevor es so weit kommt. Aber das taten sie nicht. Denn das ist der NHS: ein kaputtes System, das junge Menschen wie mich immer wieder im Stich lässt."
Trotz der unheilbaren Diagnose war O'Connor entschlossen, zu kämpfen. Sie wollte die bestmögliche Behandlung erhalten und mit einem Onkologen zusammenarbeiten. Ihre Unverwüstlichkeit spiegelt sich in ihren Worten wider:
"Ich bin jung, ich bin fit und ich bin stärker, als Sie jemals verstehen werden. Geistig. Körperlich. In jeder Hinsicht. Ich lächle weiter, und dieses Lächeln wird NIEMALS verschwinden, egal, was passiert."
In ihren letzten Tagen heiratete O'Connor ihren Partner Adriano. Er kündigte seinen Job, um sie in ihrem Kampf gegen den Krebs zu unterstützen. O'Connor drückte ihre tiefe Dankbarkeit für seine unerschütterliche Unterstützung aus:
"So eine Liebe habe ich noch nie erlebt. Eine Liebe, die nicht zurückweicht, die nicht zerbricht, die nicht einmal zögert. Eine Liebe, die sagt: 'Wir machen das zusammen, egal was passiert.'"
England Boxing, der englische Amateurboxverband, drückte sein Beileid aus und erklärte, er sei "zutiefst betrübt über den Tod von Georgia O'Connor".
O'Connors Tod hat ernste Fragen über den Umgang des NHS mit ihrem Fall aufgeworfen. Ihre Kritik am Gesundheitssystem und die angebliche Nachlässigkeit bei ihrer Diagnose haben eine Debatte über die Notwendigkeit von Verbesserungen in der Patientenversorgung ausgelöst, insbesondere für junge Menschen mit komplexen gesundheitlichen Problemen.