Boxer, die bis zu ihrem 40. Lebensjahr kämpfen, sind nichts Neues. George Foreman hat das berühmt gemacht. Aber Pacquiaos Comeback im Alter von 46 Jahren nach 72 Profikämpfen und einer langen Auszeit ist etwas, das wir noch nie gesehen haben.
Es ist ein riskanter Schritt. Pacquiao sah in seinem letzten Kampf mit 42 Jahren überfordert aus. Seitdem hat er keine hochkarätigen Schaukämpfe mehr bestritten. Die Entscheidung, jetzt zurückzukehren, könnte extrem gefährlich sein.
Sugar Ray Leonard, selbst eine Boxlegende, teilte seine Gedanken zu Pacquiaos Comeback mit. Er hält es nicht für unsinnig, warnt aber vor den mentalen und psychologischen Herausforderungen.
"Als ich zurückkam, war mir nicht bewusst, dass ich fünf Jahre nicht im Ring stand. Man muss sich daran gewöhnen, geschlagen zu werden, man muss sich daran gewöhnen, so hart und auf diesem Niveau trainiert zu werden. Es ist mehr mental, mehr psychologisch, als physisch... Vielleicht kann er es schaffen. Vielleicht weiß er das Richtige zu tun."
Leonard sprach mit Fight Hub TV über seine eigenen Erfahrungen bei seinem Comeback. Im Jahr 1997 kämpfte er im Alter von 40 Jahren um den IBC-Gürtel im Mittelgewicht gegen den 34-jährigen Hector Camacho. Leonard verlor durch TKO in der fünften Runde. Es sollte der letzte Kampf seiner Karriere werden.
Pacquiaos Situation sieht noch schwieriger aus. Er ist 46 Jahre alt und steht dem 30-jährigen Mario Barrios gegenüber. Der Altersunterschied ist größer als bei Leonards Comeback-Kampf. Leonards Erfahrung dient als abschreckendes Beispiel für Pacquiao.
Die Boxwelt wird genau beobachten, wie Pacquiao versucht, der Zeit noch einmal zu trotzen. Werden seine legendären Fähigkeiten und seine Entschlossenheit ausreichen, um die Herausforderungen des Alters und der Inaktivität zu überwinden? Nur die Zeit wird es zeigen.