Inoue, der nun 30-0 mit 27 K.o.'s vorzuweisen hat, sah sich einer harten Herausforderung durch den bisher ungeschlagenen Cardenas gegenüber. Der 29-jährige Amerikaner, der in der WBA-Rangliste auf Platz 1 steht, ging bei seinem ersten Titelkampf mit vollem Einsatz zu Werke.
Der Kampf begann damit, dass Cardenas schnelle und präzise Jabs landete. In der zweiten Runde brach er Inoue sogar die Nase. Dann geschah etwas Unerwartetes. Cardenas erwischte Inoue mit einem linken Konter, der den Champion auf den Boden schickte. Es war erst das zweite Mal in Inoues Profikarriere, dass er zu Boden ging.
"Obwohl ich so viele Schläge einstecken musste, hat es mir nicht wehgetan. Das lag eher an der Anzahl der Wiederholungen als daran, dass es mich wirklich getroffen und verletzt hat", sagte Cardenas nach dem Kampf.
Inoue schüttelte den Knockdown ab und begann in der vierten Runde die Kontrolle zu übernehmen, indem er solide Kombinationen landete. Cardenas konterte mit einer guten rechten Kontertechnik in der fünften Runde, aber das war seine letzte echte Bedrohung.
In der sechsten Runde drehte der Champion auf und verletzte Cardenas in der Mitte der Runde. In der siebten Runde musste Cardenas schwere Schläge einstecken und wurde in den letzten 30 Sekunden niedergeschlagen.
Kampfrichter Tom Taylor hatte nach 45 Sekunden in der achten Runde genug gesehen. Er brach den Kampf ab, als Inoue ein wahres Trommelfeuer an Schlägen losließ.
Cardenas zeigte während des gesamten Kampfes eine unglaubliche Zähigkeit. Sein starkes Kinn, sein hartnäckiges Herz und sein außergewöhnliches Tempo brachten ihm viele neue Fans ein. Erstaunlicherweise sah er nach dem Kampf im Gesicht und am Körper unversehrt aus.
Für Inoue war der Sieg nicht ohne Lektionen. Der Knockdown hat gezeigt, dass er noch an seiner Anfälligkeit für linke Konterschläge arbeiten muss.
Die nächste Herausforderung für das Monster steht bereits fest. Er wird im September gegen Murodjon Akhmadaliev antreten und versuchen, seine Dominanz in der 122-Pfund-Klasse fortzusetzen.