Chris Eubank Jr. und Conor Benn lieferten sich am 26. April im Tottenham Hotspur Stadium in London einen spannenden Kampf. Das lang erwartete Aufeinandertreffen der beiden erbitterten Rivalen wurde dem Hype gerecht und bot von Anfang bis Ende Action ohne Ende.
Eubank Jr. setzte sich durch und gewann den Kampf einstimmig, wobei alle drei Punktrichter den Kampf mit 116:112 für ihn werteten. Der Kampf war jedoch viel knapper, als es die Punktzahlen vermuten lassen. Viele Fans und Analysten sind der Meinung, dass es ein engerer Kampf hätte sein müssen.
Oscar De La Hoya, der ehemalige Boxchampion und jetzige Promoter, äußerte sich zu dem Showdown im Mittelgewicht. Im Gespräch mit Seconds Out konnte De La Hoya seine Begeisterung über die Intensität des Kampfes nicht unterdrücken:
"Ich war angenehm überrascht, wie intensiv er war, jede einzelne Runde. Ich war sehr glücklich, glücklich für den Sport, glücklich für beide Kämpfer, und das ist genau das, wovon ich gesprochen habe: Wenn man hart kämpft, verliert man nicht, es gibt keinen Verlierer. Wenn du weich kämpfst, verlierst du, du nimmst die Niederlage hin, aber wenn du hart kämpfst, gewinnen beide. Und wir hatten beide Gewinner, und das Boxen hat gewonnen."
De La Hoyas Lob hörte damit nicht auf. In einem Interview mit IFL TV ging er sogar noch weiter und deutete an, dass Benn den Sieg verdient haben könnte:
"Ich denke, Benn hätte es geschafft. Er war aggressiv, er hat sich nach vorne bewegt. Wer weiß schon genau, was mit den Wertungszetteln passiert ist ... Wir hatten keinen Verlierer."
Im Kampf zeigte Eubank Jr. eine ruhigere Herangehensweise und war seinem Gegner deutlich überlegen. Benn hingegen übte während der gesamten 12 Runden unerbittlichen Druck aus. ESPN bezeichnete den Kampf als einen der unterhaltsamsten und umkämpftesten Kämpfe auf britischem Boden in den letzten Jahren.
Kaum hat sich der Staub gelegt, gibt es bereits Gerüchte über einen Rückkampf. Als möglicher Termin wurde der September genannt, aber die Verhandlungen könnten ins Stocken geraten. Eubanks Team möchte möglicherweise die im Voraus vereinbarten Bedingungen neu verhandeln, was die Sache verkomplizieren könnte.
Unabhängig davon, wie es weitergeht, wird dieser Kampf als ein Klassiker in die Geschichte eingehen. Beide Kämpfer haben alles gegeben und bewiesen, dass es manchmal, wie De La Hoya es ausdrückte, keine Verlierer gibt, wenn man mit so viel Herz und Entschlossenheit kämpft.