Frank Bruno, der ehemalige Schwergewichtsweltmeister, würde lieber mehrmals gegen Lennox Lewis antreten, als noch einmal gegen Mike Tyson in den Ring zu steigen. Bruno teilte diesen überraschenden Vorzug Jahre nach seinem Rücktritt mit und betonte, wie gefährlich er Tyson als Gegner empfand.
In seiner Karriere verlor Bruno seine ersten drei Weltmeisterschaftskämpfe. Tim Witherspoon stoppte ihn 1986 in 11 Runden. Tyson schlug ihn 1989 in fünf Runden. Lewis knockte ihn 1993 in sieben Runden aus.
Aber Bruno hat nicht aufgegeben. Am 2. September 1995 sicherte er sich schließlich den WBC-Titel im Schwergewicht, als er Oliver McCall einstimmig besiegte. Leider war seine Regentschaft nur von kurzer Dauer. Er verlor den Gürtel in seinem nächsten Kampf, einem vertraglich festgelegten Kampf gegen Tyson.
In einem Interview mit ESPN erklärte Bruno, dass er den Kampf gegen Lewis dem gegen Tyson vorzog:
"Ich habe zweimal gegen Tyson geboxt und ich habe gegen Lennox Lewis geboxt, und ich würde lieber fünf Tage die Woche gegen Lennox Lewis boxen als gegen einen Mike Tyson. Er ist unbeholfen, klein, gefährlich, und wenn er fit ist, ist er sehr gefährlich."
Brunos Angst vor Tyson war nicht unbegründet. Tyson, der als "The Baddest Man on the Planet" bekannt ist, schlug alle seine ersten 19 Gegner k.o. Im Jahr 2005 trat er zurück, gab aber im November 2022 mit fast 60 Jahren ein Comeback. Er verlor jede Runde gegen Jake Paul und schwor sich, nie wieder in den Ring zurückzukehren.
In einem anderen Interviewbeschrieb Bruno Tyson als "schrecklich und gefährlich" und erklärte, warum er stattdessen lieber mehrmals gegen Lewis antreten würde.
Brunos Karriere zeigt, welch harten Weg Schwergewichtler oft gehen müssen. Er brauchte vier Anläufe, um einen Weltmeistertitel zu gewinnen, und verlor ihn gleich in seinem nächsten Kampf. Aber seine ehrliche Aussage, dass er lieber gegen Lewis als gegen Tyson kämpfen würde, gibt uns einen Einblick in die Denkweise eines Boxers und die Angst, die selbst Champions vor bestimmten Gegnern haben können.