Die Teams von Paul und Canelo haben zwei Monate lang hart gearbeitet, um den Kampf vorzubereiten. Sie unterzeichneten sogar eine Absichtserklärung und eine Vertraulichkeitsvereinbarung am Montag nach Pauls Kampf gegen Tyson. Alles sah so aus, als könnte es losgehen.
Doch dann schaltete sich Turki Alalshikh ein. Er bot Canelo ein Angebot, das er nicht ablehnen konnte - den besten Vertrag seiner Karriere. Er umfasste vier Kämpfe: einen in Las Vegas und drei in Riyadh, Saudi-Arabien.
Alalshikh hörte damit nicht auf. Er rief Canelo und seinen Trainer Eddie Reynoso an, um ihre Entscheidung, gegen Paul zu kämpfen, in Frage zu stellen. Er ging sogar so weit, Canelo zu drohen, dass er den Vertrag über die drei Kämpfe kündigen und ihn nicht bezahlen würde, wenn er den Kampf gegen Paul annimmt.
"Du wirst nicht gegen Crawford kämpfen. Ich werde dir nichts von diesem Geld zahlen",soll Alalshikh zu Canelo gesagt haben.
Paul sagte David Benavidez in einem Interview:
"Wir haben die Absichtserklärung und die Vertraulichkeitsvereinbarung unterzeichnet. Das war am Montag nach dem Kampf gegen Tyson. Wir haben also zwei Monate lang verhandelt."
Paul machte keinen Hehl aus seinen Gefühlen gegenüber Alalshikh:
"Turki hasst mich, er hasst mich total. Er hat alles getan, was er konnte, um den Kampf zu verhindern. Er hat versucht, ihn zu verhindern."
Unter all diesem Druck entschied sich Canelo, das Angebot von Alalshikh anzunehmen, und ließ Paul ohne den großen Kampf zurück, den er wollte.
Jetzt sieht sich Paul nach anderen Möglichkeiten um. Er dachte an einen Kampf gegen Gervonta Davis, aber das Unentschieden von Davis gegen Lamont Roach Jr. änderte diesen Plan. Paul hat nun Anthony Joshua ins Visier genommen.
"Ich möchte gegen Anthony Joshua kämpfen. Exklusiv! Denn ich weiß, dass ich Anthony Joshua schlagen werde... Ich liebe dich, Anthony, und wir sind Freunde. Aber ich will gegen dich kämpfen",sagte Paul.
Aber es gibt einen Kämpfer, gegen den Paul nicht antreten will - David Benavidez. Paul gab Benavidez gegenüber selbst zu:
"Mein Manager spricht mit mir über alle möglichen Kämpfe und ich sage ja und nein. Und der einzige bist nicht du. Ich werde nicht gegen diesen Kerl kämpfen. Er ist ein Monster, Bruder. Ich würde sterben. Ich kenne meine Grenzen."
Diese Situation zeigt, wie viel Macht die Promoter im Boxsport haben. Sie können mit ihrem Einfluss und ihrem Geld Kämpfe entscheiden oder beenden. Es zeigt auch, wie YouTuber und Inhaltsersteller wie Paul die Boxwelt aufrütteln und versuchen, Kämpfe mit etablierten Profis zu bekommen.