Bellew hatte eine solide Karriere im Boxsport. Er lieferte sich einen Schlagabtausch mit Nathan Cleverly und kämpfte um einen Titel im Halbschwergewicht, wurde aber in sechs Runden ausgeknockt. Er hatte für diesen Kampf zu wenig Gewicht. Später gewann er die WBC-Meisterschaft im Cruisergewicht durch einen K.o.-Sieg gegen Ilunga Makabu im Heimstadion des FC Everton. Er stieg auch ins Schwergewicht auf und stoppte David Haye zweimal in großen Boxshows.
Sein letzter Kampf war gegen Oleksandr Usyk im November 2018 in der Manchester Arena. Usyk war zu diesem Zeitpunkt unbesiegt und der unangefochtene Cruisergewichts-Champion. Bellew begann gut, aber Usyk zermürbte ihn und setzte ihn unter Druck. Am Ende schlug Usyk Bellew mit einer scharfen Eins-zu-Zwei-Kombination k.o..
In einem Interview mit Boxing Scene blickte Bellew kürzlich auf den Kampf zurück:
"Ich war in der besten Phase meiner Karriere, ich habe wirklich gut geboxt und war gut drauf, aber er hat mich durchschaut."
Er sprach darüber, wie schwierig es war, mit Usyks Stil umzugehen:
"Er ist derjenige, der dich bis an den Rand der Erschöpfung treibt, wenn du kaum noch atmen kannst. Und wenn ich jetzt darauf zurückblicke, dann ist es einfach seine Einschätzung der Distanz, und seine Füße bleiben so nah an dir dran.
Es hört sich wie eine Kleinigkeit an: Sein vorderer Fuß ist nie mehr als vier bis fünf Zentimeter von dir entfernt, aber du denkst, er ist in Reichweite, und er ist es eigentlich nicht. Er geht rein und raus und rein und raus, aber man hat das Gefühl, dass er ständig da ist, und das ist mental so anstrengend, dass es unglaublich ist. Das hört sich nicht nach viel an, aber das ist es, wenn es jemand macht und kontrolliert."
Seitdem hat Usyk noch größere Dinge erreicht. Er wurde unangefochtener Weltmeister im Schwergewicht, schlug Anthony Joshua und Tyson Fury und gilt heute als einer der besten Boxer aller Zeiten. Usyk hat gesagt, dass sein Kampf gegen Bellew sein härtester war.