Ruddock teilte diese Einsicht in einem Beitrag für das Ring Magazine mit und überraschte viele, indem er Page bekannteren Gegnern wie Tyson und Lewis vorzog.
Vor seinen berühmten Kämpfen gegen Tyson hatte Ruddock nur eine einzige Niederlage auf seinem Konto und konnte auf eine Serie von sechzehn Siegen zurückblicken. Sein erstes Aufeinandertreffen mit "Iron Mike" im Jahr 1991 endete in einer Kontroverse. Tyson ließ Ruddock in der dritten Runde zu Boden gehen und siegte durch TKO in der siebten Runde, aber einige Fans waren der Meinung, dass die Beendigung zu früh kam.
Später im Jahr trafen sie erneut aufeinander. Diesmal überstand Ruddock die vollen zwölf Runden mit einem gebrochenen Kiefer und verlor nach allen drei Wertungen. Zwischen den Tyson-Kämpfen und dem Kampf gegen Lewis erzielte Ruddock Siege durch Abbruch gegen Greg Page und Phil Jackson.
Der Kampf gegen Lewis im Jahr 1992 dauerte nicht lange. Lewis schlug Ruddock zehn Sekunden vor Ende der ersten Runde zu Boden. In der zweiten Runde beendete er den Kampf schnell und ließ Ruddock mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden liegen.
Aber es war Greg Page, der den größten Eindruck bei "Razor" hinterließ. Page, ein ehemaliger WBA-Schwergewichtsweltmeister, der 1984 Gerrie Coetzee besiegte, lieferte 1992 einen beherzten Kampf gegen Ruddock, obwohl er zu diesem Zeitpunkt bereits neun Niederlagen hatte. Ruddock stoppte ihn schließlich in der achten Runde nach einem harten Kampf.
Ruddock erklärte dem Ring Magazine, warum er Page so hoch einschätzt:
"Er war so gerissen, weil er aus dem Lager von Muhammad Ali kam. Er war sehr schlüpfrig. Er hatte gute Fähigkeiten; er war Weltmeister. Ich hatte ihn in den Seilen, und seine Hand und sein Fuß arbeiteten zusammen, um bequem einer Welle von Schlägen auszuweichen und wegzutanzen."
Ruddock lobte weiter die bemerkenswerten Fähigkeiten und die Zähigkeit von Page:
"Er tanzte dann weiter durch den Ring. Page war ein überlegener Kämpfer mit einem bemerkenswerten Aufwärtshaken, der mich mehrmals traf. Es war von Anfang bis Ende ein regelrechter Krieg zwischen uns. Wenn ich einen Treffer landete, absorbierte er den Schlag und bewegte seinen Kopf trotz der Bestrafung weiter. Er hüpfte nur herum und erschöpfte meine Energie, während ich Power Punches warf. Er hatte großes Durchhaltevermögen und viel Herz. Es war bemerkenswert."
Page bestritt in seiner Karriere 76 Kämpfe mit 58 Siegen. Nachdem er seine Handschuhe an den Nagel gehängt hatte, wurde er Trainer und gehörte zu Oliver McCalls Ecke, als McCall Lennox Lewis besiegte. Page verstarb 2009 und hinterlässt ein Vermächtnis als einer der besten Schwergewichtler seiner Zeit.