Carl Froch und Joe Calzaghe haben nie gekämpft, aber Mikkel Kessler glaubt zu wissen, wer gewonnen hätte. Der dänische Boxer, der beiden Männern im Ring gegenüberstand, glaubt, dass Calzaghe den Sieg davongetragen hätte.
Kessler, Froch und Calzaghe waren die herausragenden Supermittelgewichtler der 2000er Jahre. Sie traten alle bei 168 Pfund an und prägten die Liga auf unterschiedliche Weise.
Calzaghe beendete seine Karriere ungeschlagen mit 46 Siegen. Er hielt den WBO-Gürtel über ein Jahrzehnt lang und verteidigte den Titel 20 Mal, womit er der am längsten amtierende Champion bei 168 Pfund war.
Auch Frochs Karriere verlief glanzvoll. Er schlug Kessler, Jean Pascal und Lucian Bute. Bei seinem letzten Kampf im Wembley-Stadion sahen über 80 000 Zuschauer, wie er George Groves zum zweiten Mal besiegte.
Kessler selbst hatte eine beeindruckende Bilanz von 46 Siegen in 49 Kämpfen. Er wurde Unified World Champion bei 168 Pfund, verlor 2007 gegen Calzaghe, schlug Froch 2010 und beendete seine Karriere mit einem Rückkampf gegen den Boxer aus Nottingham.
Auf die Frage nach einem hypothetischen Kampf zwischen Froch und Calzaghe antwortete Kessler:
"Wer würde von den beiden gewinnen? Ich würde denken, Calzaghe. Vielleicht."
Kessler ging auf den Stil der beiden Kämpfer ein. Er beschrieb Calzaghe als schnell und geistig stark, immer in guter Form. Calzaghe war nicht für seine Schlagkraft bekannt, sondern punktete durch Schläge mit der Innenseite seines Handschuhs.
Froch hingegen war eher ein Kämpfer. Er schlug viele Schläge hintereinander und tauschte gerne Schläge aus. Kessler bemerkte, dass Frochs große Schläge und Aufwärtshaken Calzaghe hätten verletzen können.
Die Debatte darüber, wie ein Kampf zwischen Froch und Calzaghe verlaufen wäre, dauert bis heute an. Frank Warren, Calzaghes Promoter, ist sich sicher, dass sein Kämpfer gewonnen hätte.
Frochs Karriereerfolge, darunter Siege über Kessler, Pascal und Bute, haben seinen Platz in der Geschichte des Boxsports gefestigt. Doch die Frage, wie er gegen Calzaghe abgeschnitten hätte, bleibt eine der großen "Was-wäre-wenn"-Fragen des Boxsports.
