Gespannte Atmosphäre am Vorabend eines der am meisten erwarteten Kämpfe im Schwergewichtsboxen - der Rückkampf zwischen Artur Beterbiev und Dmitry Bivol. Der Kampf wird am 22. Februar 2025 in der Kingdom Arena in Riad, Saudi-Arabien, stattfinden. Nach dem deutlichen und etwas umstrittenen Sieg von Beterbiev in ihrem ersten Kampf im Oktober 2024, als der Kampf zu seinen Gunsten ausging, warten die Boxfans sehnsüchtig auf die Gelegenheit, endlich festzustellen, wer der stärkere Kämpfer sein wird.
Ein Blick in die Vergangenheit: der erste Kampf
Bei ihrem ersten Aufeinandertreffen ging Beterbiev, der für seine unerbittliche Aggressivität und vernichtende Schlagkraft bekannt ist, mit einer makellosen Bilanz von 20 Siegen, alle durch K.o., in den Kampf. Sein Gegner Bivol, ein Meister der Technik und Taktik, der zuvor Gegner wie Canelo Alvarez und Gilberto Ramirez besiegt hatte, bestätigte seinen Status als einer der besten Kämpfer im Weltboxsport. Zu Beginn des Kampfes nutzte Bivol seine schnellen Bewegungen und Gegenschläge, um die Angriffe seines Gegners erfolgreich zu neutralisieren. In den folgenden Runden machten sich jedoch der anhaltende Druck und die Kraft von Beterbiev bemerkbar. Das Ergebnis - die Entscheidung der Punktrichter zugunsten von Beterbiev - sorgte dennoch für hitzige Debatten unter Experten und Zuschauern.
Vorhersagen aus der Welt des Boxens
Vor dem erwarteten Rückkampf haben Experten, Sportler und Trainer ihre Prognosen und Analysen des bevorstehenden Kampfes geteilt.
Befürworter eines Sieges von Beterbiev:
- Seb Sternick (Planet Sport) ist der Meinung, dass trotz der Popularität von Bivol die Leistung von Beterbiev im ersten Kampf mehr Respekt verdient hat. Er sagt voraus, dass Beterbiev erneut gewinnen wird, möglicherweise durch Kampfrichterentscheid.
- Hamzah Shiraz (WBC-Titelherausforderer im Mittelgewicht) erklärte lapidar, er erwarte von Beterbiev "eine Wiederholung des Sieges, aber dieses Mal eine überzeugendere Wiederholung".
- Sergey Derevyanchenko (Herausforderer im Mittelgewicht) ist der Meinung, dass die Punktrichter Beterbiev den Vorzug geben könnten, wenn der Kampf so abläuft wie die erste Begegnung, da Bivol seiner Meinung nach den Sieg verdient hat.
Befürworter eines Bivol-Sieges:
- Shakur Stevenson (mehrfacher Weltmeister) ist der Meinung, dass der Sieg im ersten Kampf Bivol gehörte, und wenn dieser seine Konzentration beibehält, kann er diesen Erfolg wiederholen.
- Tony Bellew (ehemaliger WBC-Weltmeister im Halbschwergewicht) ist fest entschlossen, Bivol die Niederlage zu vergelten.
- Shane McGuigan (Trainer) betont, dass Bivol in der Lage ist, die notwendigen Anpassungen vorzunehmen, insbesondere angesichts des Alters von Beterbiev.
- Carl Frampton (ehemaliger Weltmeister in zwei Gewichtsklassen), der Beterbiev zunächst unterstützte, änderte seine Meinung nach dem Kampf: Er ist zuversichtlich, dass Bivol aus der ersten Konfrontation gelernt hat und in der Lage sein wird, ein höheres Tempo zu halten.
- George Groves (ehemaliger WBA-Champion im Supermittelgewicht) sagt einen harten Kampf voraus, den Bivol am Ende gewinnen wird.
- Johnny Nelson (ehemaliger WBA-Champion im Halbschwergewicht) glaubt, dass Biverbiev aufgrund seines Verbesserungspotenzials und seines konsequenten Stils in der Lage sein wird, genügend Punkte für einen Sieg zu erzielen.
- Teddy Atlas (Boxlegende und Kommentator) glaubt, dass Bivols mentale Stärke und Selbstvertrauen den Ausschlag geben werden.
- Brent Brookhouse (CBS Sports) merkt an, dass Bivol, auch wenn die Chancen gegen ihn stehen, eine bessere Chance hat, die notwendigen Anpassungen an seiner Strategie vorzunehmen, da viele glauben, dass er den ersten Kampf verdient gewonnen hat.
Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem bevorstehenden Kampf
Beide Seiten verfügen über ausgeprägte Qualitäten, die den Ausgang der Begegnung dramatisch beeinflussen können. Die Befürworter von Bivol betonen seine Technik, seine geschickten Gegenschläge und seine Fähigkeit, sein Spiel an die Fehler des ersten Kampfes anzupassen. Bivol hat bereits erklärt, dass er "schneller, stärker und intelligenter" werden muss, was zusammen mit seiner Treffsicherheit (er traf 33,6 % seiner Schläge, Beterbiev dagegen nur 20,1 % im ersten Kampf) eine entscheidende Rolle spielen könnte.
Die Befürworter von Beterbiev hingegen setzen auf seinen unbeugsamen Druck, seine Kraft und seine Fähigkeit, den Gegner zu zermürben. Beterbievs Alter (40) bleibt jedoch ein wichtiger Faktor, der Fragen aufwirft, ob er die Intensität über 12 Runden aufrechterhalten kann.
Fazit
Der Rückkampf zwischen Beterbiev und Bivol verspricht ein wahrer Kampf der Titanen zu werden, bei dem jede Sekunde des Kampfes von Spannung und strategischem Kampf geprägt sein wird. Trotz der geteilten Prognosen ist eines klar: Die Begegnung kann über die weitere Entwicklung der Weltergewichtsliga entscheiden. Im Moment deutet die Analyse der Expertenmeinungen auf einen leichten Vorteil für Bivol aufgrund seiner Technik, seiner Anpassungsfähigkeit und seines hohen Kampftempos hin. Dennoch bleibt Beterbievs Kraft und Aggressivität ein nicht zu unterschätzender Faktor.
Der Kampf wird auf DAZN PPV zu sehen sein.