Lennox Lewis, ehemaliger Boxweltmeister im Schwergewicht, äußerte sich kürzlich offen über den mit Spannung erwarteten Kampf zwischen Anthony Joshua und Francis Ngannou.
Lewis erkannte Ngannous Erfolg bei der Wahrnehmung von Chancen in der Schwergewichtsklasse an, äußerte sich aber auch unzufrieden über den Wert des Kampfes. Insbesondere merkte er an, dass Joshuas Entscheidung, gegen Ngannou zu kämpfen, aus seiner Sicht seine professionelle Bilanz nicht aufwertet: "Meiner Meinung nach verleiht dieser Kampf AJs Lebenslauf null Glaubwürdigkeit."
Anthony Joshua, 34 Jahre alt, soll am 8. März in Riad, Saudi-Arabien, gegen Francis Ngannou antreten. Dieser Kampf kommt nach einer Reihe von Kämpfen gegen Gegner wie Otto Wallin, Robert Helenius und Jermaine Franklin. Trotz dieser Kämpfe und zweier Niederlagen gegen Oleksandr Usyk scheint sich Joshua strategisch auf finanziell hochdotierte Showdowns zu konzentrieren.
Francis Ngannou sorgte kürzlich mit einem Split-Decision-Sieg über zehn Runden gegen Tyson Fury für Aufsehen, bei dem er den beeindruckenden Fury niederschlug. Mit diesem Sieg tritt Ngannou gegen Joshua an, nachdem Deontay Wilder am 23. Dezember gegen Joseph Parker unerwartet schlecht abgeschnitten hat.
Der ursprüngliche Plan sah vor, dass Joshua gegen Wilder antritt, doch die plötzliche Niederlage führte zu einer Änderung der Planung. In der Boxszene wird über den neuen Kampf spekuliert und spekuliert.
Interessanterweise tauchen Tyson Fury und Oleksandr Usyk nur am Rande des Geschehens auf - Fury als Ngannous früherer Gegner und Usyk als zweifacher Bezwinger von Joshua -, die beide zu sehr mit ihren Verpflichtungen beschäftigt sind, um für diese besondere Begegnung in den Ring zu steigen.
Lewis spiegelt die weit verbreitete Meinung in Boxkreisen wider, wonach viele Kämpfe trotz ihrer Popularität keine große Bedeutung haben. In seiner Schlussbemerkung beklagte er den Zustand des Schwergewichtsboxens: "Das ist einfach die [Schwergewichts-]Division im Jahr 2024". Es ist klar, dass viele diesen Kampf mehr als Spektakel denn als Substanz ansehen - eine marktgesteuerte Inszenierung, bei der finanzielle Motive im Vordergrund stehen.